Als Schülerin hatte ich Hornhaut am Zeige- und Mittelfinger. Vielleicht hielt ich den Füller zu fest, vielleicht schrieb ich immer schon zu viel. Mit vierzehn wünschte ich mir dann eine Schreibmaschine, um endlich voranzukommen. Ich bekam eine mechanische, auf der ich meine Texte, vor allem die Handouts für Referate, meine Facharbeit auf dem Gymnasium und meine ersten literarischen Versuche tippte.
Der Computer kam erst Anfang der 90er Jahre ins Spiel, ich nutzte ihn erst einmal vorrangig beruflich und hatte keinen eigenen. Dann “erbte” ich einen alten Mac, den ich im Prinzip ähnlich wie vorher die Schreibmaschine nutzte. Inzwischen schreibe ich viel am Laptop. Mein Schreibtempo ist schnell, ich kann mit allen zehn Fingern blind tippen. Was ich denke, zeitgleich in Text umzusetzen, kommt meiner Ungeduld sehr entgegen.
Was schreibe ich eigentlich überhaupt noch per Hand? Vor allem Tagebuch und Notizen. Meinen Kalender. Entwürfe. Meine Sketch-Books, in die ich Ideen hineinschreibe. Kreative Schreibspiele in Schreibrunden mit anderen Schreiber_innen. Da probieren wir manchmal, womit wir gerne schreiben: Füllfederhalter, Kugelschreiber, Tintenroller, Bleistift, Buntstift, Wachsmalstift. Es ist oft erstaunlich, wie unterschiedlich sich das Schreiben mit verschiedenen Schreibwerkzeugen anfühlt.
Ob das Schreiben per Hand jemals aufhören wird? Ich glaube es nicht.